Prägend für die Gemeinde Muri ist die Klosteranlage, von der aus Strassen, Wege und Gebäudestrukturen strahlenförmig in den Landschaftsraum führen. Ähnlich den vorhandenen Häusern aus dem 19. Jahrhundert und den Ökonomiegebäuden um das Kloster sind die Wohnhäuser am Williweg als «Häuser im Garten» konzipiert. Aufgrund ihrer Nähe zueinander entsteht der Eindruck eines strassenbegleitenden Gesamtbaukörpers, der volumetrisch an das lang gezogene Klostergebäude erinnert und die zum Kloster führende Strasse in ihrer Ausrichtung betont. Über die Staffelung der Volumina entstehen schmale Zwischenräume, welche Durchblicke in die Gärten freigeben. Entgegen den strengen Strassenfassaden besitzen die dreigeschossigen Wohnhäuser gartenseitig eine durchlässige Laubenschicht. Zweigeschossige Gartenhäuser ergänzen das Wohnangebot und bilden den Übergang zum angrenzenden Einfamilienhausquartier.
Bis auf einen Dreispänner sind alle Häuser als Zweispänner erschlossen. Dies ermöglicht eine dreiseitige Belichtung der Wohnungen und die Orientierung der Wohnräume sowohl zum Garten wie auch den Ankunftshöfen am Williweg. Die öffentlicheren Wohnfunktionen wie Küche, Ess- und Wohnraum sind bei den direkt an der Strasse liegenden Häusern diagonal aufgebaut. Bei den zurückspringenden Häusern ist die Wohnraumfigur linear angeordnet.
Gemäss ihrer städtebaulichen Haltung als strassenbegleitende, stattliche Häuser am Übergang zu den Gärten weisen die Häuser zum Garten und zur Zugangsseite je unterschiedliche Fassaden auf und suchen über ein hölzernes dunkelgrünes Kleid zugleich eine städtische Eleganz wie auch die Nähe zum Garten.
Credits
Auftrag: Studienauftrag auf Einladung 2016, 1. Preis
Ausführung: 2017–2019
Bausumme: CHF 33 Mio.
Programm: Neubauten mit 55 Wohnungen
Bauherrschaft: Genossenschaft für Wohnkultur, Muri
Mitarbeit Wettbewerb: Peter Baumberger, Karin Stegmeier, Arno Bruderer
Zusammenarbeit: Stücheli Pestalozzi Schiratzki Architekten, Zürich
Mitarbeit Ausführung:
Peter Baumberger, Karin Stegmeier, Projektleitung: Anouk Schepens, Phillip Türich, Bauleitung: Daniel Sigrist, Architektur: Marta Shtipkova, Dennis Schlatter, Corinne Späni
Holzbauingenieur, Bauphysik: Pirmin Jung Schweiz AG, Thun
Bauingenieur: Henauer Gugler AG, Zürich
Haustechnik: Böni Gebäudetechnik AG, Oberentfelden
Elektroplanung: Marquart Elektroplanung + Beratung, Winterthur
Fotos: Jürg Zimmermann, Zürich