Multifunktionales Wohnhaus, Oetwil am See, 2014–2016

Der Neubau an der Bergstrasse bildet den Auftakt zu einer zukünftigen Wohnbebauung auf dem heutigen Landwirtschaftsareal des Schlösslihofs. Er ersetzt eine eindrückliche Scheune und schafft als Laubenhaus, das sich typologisch an ländlichen Vorbildern orientiert, dabei aber einen eigenständigen Ausdruck besitzt, eine neue Identität für die gesamte Parzelle. Die Grundrissstruktur entstand ausgehend von dem Wunsch des Bauherrn, das Wohnhaus in den ersten Jahren als Provisorium für zwei psychiatrische Stationen zu nutzen. Es wurde daher eine nutzungsneutrale Kammerung gewählt, die ideal für Klinikstationen ist und zu einem späteren Zeitpunkt mit nur wenigen Eingriffen zu Wohnungen umgebaut werden kann. Der Wohnungstyp orientiert sich dabei an dem bäuerlichen Wohnen: Über die Laube tritt man direkt in eine grosse Wohnküche, über die alle weiteren Räume erschlossen werden. Der Ausdruck des Hauses ist durch seine äussere Tragstruktur aus grün lasierten Betonstützen und eine Hülle aus auberginefarbenen sägerohen Brettern geprägt. Zusammen mit den aussen dunklen Holzmetallfenstern, welche die Raumtiefe der Lauben betonen, wird eine Homogenisierung der Materialien erreicht, die eine ruhige Eleganz ausstrahlt. Mit dem matten Rot des Holzkleids werden Erinnerungen an die Farbe der ehemaligen Scheune geweckt, mit seinen Grüntönen fügt sich das Haus in den Kontext der angrenzenden Obstwiesen ein.