Eine Herausforderung bei der Gliederung des Gebäudevolumens stellt die Höhenbeschränkung in Kombination mit dem dreiseitig abfallenden Terrain dar. Das Haus wendet sich nicht vom öffentlichen Raum ab, sondern sucht ganz im Sinne der Bauten der 1930er- und 1940er-Jahre über Vorgärten und Zugänge bewusst den Bezug zur Strasse. Dies erlaubt zudem rollstuhlgängige Zugänge. Um die Adressierung und den ebenerdigen Bezug zur Strasse zu ermöglichen, muss sich das Volumen an der Oerlikerstrasse über vier Gebäudesprünge abstaffeln. Auf der strassenabgewandten Seite zum Grünraum löst sich die Gebäudezeile in einzelne Finger auf. Diese bieten eine wohnliche Gebäudetiefe und verbinden die Körnung der Neubauten am Steinkluppenweg mit den Punktbauten Richtung Oerlikon. Um die Geschosshöhen in den sich in den Grünraum entwickelnden Gebäudefingern einzuhalten, sind dort Splitlevel vorgesehen, die dem abfallenden Terrain entsprechend in der Höhe justiert werden können.
Über die Staffelung der Erker und Balkone an der Oerlikonerstrasse gelingt eine Fortschreibung der umgebenden Architekturelemente. Zugleich überspielt die Modulation der Fassade den Knick in der Baulinie und ermöglicht mit den Balkonen eine organische Ausformung der Gebäudefinger. Entlang der Oerlikonerstrasse wird die im Kontext vorhandene Gartenmauer fortgeschrieben und zoniert einen zum Teil dicht bepflanzten Vorgarten. Die Gebäudeseite zum Steinkluppenweg wird durch einen Kiesplatz mit einer gewissen Öffentlichkeit artikuliert. Indem die vorhandenen Untergeschosse nicht abgebrochen werden, können die beiden Bestandsbäume an der Grenze des Steinkluppenwegs erhalten bleiben. Die bestehende Stimmung auf der Gartenseite wird aufgenommen und mit zusätzlichen Bäumen und Gehölzen intensiviert. Entlang eines feinen Pfades an der Grundstücksgrenze reihen sich unterschiedliche Nutzungen wie Spiel, Feuer, Wasser, Ruhe auf und verbinden den Vorplatz bei der Garagenzufahrt mit dem Steinkluppenweg.
Credits
Auftrag: Studienauftrag auf Einladung, 2023, 1. Preis
Ausführung: 2023–2028
Bausumme: CHF 40 Mio.
Programm: Neubau mit 78 Wohnungen und Gewerbe
Bauherrschaft: AXA Investment Managers Schweiz AG
Architektur: Baumberger Stegmeier Architektur, Zürich
Mitarbeit Wettbewerb: Peter Baumberger, Karin Stegmeier, Arno Bruderer, Barbora Červeňová, Riccardo Caruso, Ján Vyšný, Sandra Wyss
Mitarbeit Ausführung: Peter Baumberger, Karin Stegmeier, Barbora Červeňová, Adrian Gross, Bardhyl Krasniqi, Bauleitung: Timo Bullmann, Manuela Schneeberger
Landschaftsarchitektur: Blau & Gelb Landschaftsarchitekten, Rapperswil
Bauingenieur: wlw Bauingenieure AG
HLS-Planung: Schoch Reibenschuh AG
Elektroplanung: Scherler AG
Bauphysik: Wichser Akustik & Bauphysik AG
Visualisierungen: Indievisual AG